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"Anders ist bei uns normal!"

Inklusion an der BA in Glauchau

01. Juni 2021

Mit dem Beschluss des Aktionsplanes "Inklusive Berufsakademie Sachsen" hat die Berufsakademie Sachsen auf Grundlage der UN-Behindertenrechtskonvention und des Landesaktionsplanes einen Prozess auf den Weg gebracht, der es Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen und chronischen Erkrankungen in Zukunft ermöglichen soll, an der Berufsakademie Sachsen erfolgreich zu studieren und zu arbeiten.

Wir lassen heute unsere Kollegin Ines Lewald zu diesem Thema zu Wort kommen. Sie ist seit vielen Jahren als Laboringenieurin im Studiengang Industrielle Produktion an der BA in Glauchau tätig und darüber hinaus engagiert sie sich als Beauftragte für die Belange von Studierenden mit Behinderung und chronischen Erkrankungen hier am Standort. Wir wollen hinterfragen, inwieweit der ambitionierte Aktionsplan „Inklusive Berufsakademie Sachsen“ am Standort Glauchau umgesetzt wird und woran wir noch arbeiten müssen.  

Es gibt immer wieder Verwechslungen zwischen Inklusion und Barrierefreiheit. Zuerst möchte Ines Lewald daher klarstellen, dass es tatsächlich einen Unterschied zwischen beiden Aufgaben gibt. Inklusion bezeichnet eher das Ziel und Barrierefreiheit ist ein Baustein bzw. eine Voraussetzung dafür. Inklusion bedeutet für uns, dass jeder Mensch gleichberechtigt an allen Lebensbereichen teilnehmen kann. Es geht nicht nur darum, Möglichkeiten für in irgendeiner Form benachteiligte Menschen zu schaffen, die oft dazu führen, dass diese unter sich bleiben, sondern dass sie gleichberechtigt am Leben teilnehmen können. Eben nur mit deren speziellen oder besonderen Bedarfen.

Unsere Praxispartner wollen dies ebenfalls und auch in dieser Hinsicht unterstützen wir unsere Unternehmen gern.

Um diesem Ziel gerecht zu werden orientieren wir uns am Standort Glauchau am genannten Aktionsplan, der fünf Handlungsfelder berücksichtigt. Dieser und mehr ist nachzulesen auf unserer Homepage auf der Seite zum Thema Inklusion

Das Handlungsfeld 1 betrifft das Thema „Bauliche Barrierefreiheit“, also z.B. den freien Zugang zu den Gebäuden und die barrierefreie Mobilität. Wir haben in Glauchau diesbezüglich überall und in allen Häusern selbstöffnende Türen, ebenfalls in allen Häusern Aufzüge, die das barrierefreie Erreichen aller Seminarräume ermöglichen. Auch die Freizeitanlagen, wie unser Platanenkarree, die Sportbereiche innen wie außen sowie der Studentenklub sind barrierefrei erreichbar. In unserem Wohnheim gibt es derzeit eine barrierefreie Wohneinheit, aber wir bemühen uns intensiv an der Einrichtung einer zweiten Einheit. Die Wohneinheiten sind alle im Erdgeschoß vorhanden bzw. geplant. Die größte Herausforderung besteht derzeit darin, auch in höheren Etagen barrierefreies Wohnen zu ermöglichen. Dazu wäre allerdings bspw. ein Aufzug im Wohnheim nötig.

Behindertentoiletten und Rettungsmittel wie Evakuierungssitze und Defibrillatoren sind in allen Häusern vorhanden und erreichbar.    

Im zweiten Handlungsfeld, der „Barrierefreien Kommunikation“ geht es uns in erster Linie um die Bereiche Öffentlichkeitsarbeit, Verwaltung, interne und externe Kommunikation sowie die Lehre. Wir wollen eine möglichst flächendeckende barrierefreie Gestaltung von Online-Formularen und Inhalten ermöglichen. Ziel hierbei ist es bspw., dass die Inhalte der angesprochenen Bereiche für alle Interessenten direkt und möglichst ohne Hilfsmittel erreichbar sind. Interessenten sollen sich bei uns barrierefrei über das Studium oder unsere News informieren können. Wir bemühen uns daher z.B., alle Strukturen, die Navigation und Beschreibung von Abbildungen in Online-Auftritten entsprechend barrierefrei zu bearbeiten und im Ergebnis anzubieten. Diesbezüglich arbeiten wir an der Weiterentwicklung unserer Homepage, der Social Media Auftritte und allen darin enthaltenden Inhalten, Strukturen, Abbildungen usw. Erfreulich ist, dass die Webseite der BA Sachsen bereits eine erste Prüfung zur Barrierefreiheit hinter sich und dabei nicht schlecht abgeschnitten hat. Die Weiterentwicklung dieser, der Standorthomepage und der medialen Auftritte ist ein laufender Prozess, den wir im Auge haben.  

Das dritte Handlungsfeld Chancengleichheit in Studium und Lehre“ befasst sich mit der praktischen Studierbarkeit unserer Studiengänge. Mehr als andere Studierende sind Studierende mit Behinderungen, chronischen Erkrankungen oder anderen gesundheitlichen Beeinträchtigungen darauf angewiesen, dass bspw. barrierefreie Unterrichtsmaterialien oder Hilfsmittel zur Verfügung stehen. Die Corona Krise hat die Bereiche Digitalisierung und E-Learning als zentrale Unterstützungsinstrumente vorangetrieben. Das kommt auch der genannten Zielgruppe zugute. Für das Ablegen von Prüfungen bietet die Akademie darüber hinaus einen sogenannten Nachteilsausgleich an. Für benachteiligte Studierende kann die Prüfungssituation somit individuell angepasst werden, es können bspw. mehr Zeit gegeben, die Prüfungsform geändert oder Hilfsmittel erlaubt werden.

Wir halten eine Vielzahl solcher Hilfsmittel und Unterstützungsinstrumente vor, die unsere Studierenden bei uns ausleihen können, wenn sie sie benötigen. Das sind z.B. Kopfhörer, blendfreie Leuchten, akustische Hilfen, Großschrifttastaturen usw. Darüber hinaus sind die meisten Seminar- und Vorlesungsräume bereits mit mindestens einem rollstuhlgerechten Arbeitsplatz ausgestattet. Einfach nach den Hilfsmitteln fragen und los geht’s.

In diesem Bereich, z.B. beim Abgleich zur Verfügung stehender Mittel bei uns am Standort sowie im Unternehmen, wird der intensive Austausch mit unseren Praxispartnern und den anderen Standorten der BA Sachsen essentiell. Ist etwas bei uns am Standort nicht verfügbar, wird beim Praxispartner oder an anderen Standorten geprüft oder andersherum.

Auch die Beschäftigten kommen im Aktionsplan in der Rubrik 4 Chancengleichheit der Beschäftigten“ vor. Unsere Kolleginnen und Kollegen profitieren natürlich ebenfalls von baulicher und kommunikativer Barrierefreiheit. Über unsere Verwaltung wurden vor diesem Hintergrund bspw. höhenverstellbare Tische für die Büros und die Seminar- bzw. Vorlesungsräume angeschafft. Besonders hinzuweisen ist in Hinsicht auf die Chancengleichheit von Beschäftigten vor allen Dingen auf die Aspekte Interessenvertretung, gesundheitliche Chancengleichheit und die Chancengleichheit in Stellenbesetzungsverfahren.

Ein besonders wichtiger und übergreifender Bereich ist das Handlungsfeld 5, Information und Beratung“. Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, die im Rahmen des Aktionsplanes zum Thema Inklusion zur Verfügung stehen, die genutzt werden können oder die man individuell an besondere Bedürfnisse anpassen kann. Aus diesem Grund streben wir eine Verbesserung in der Sichtbarkeit und Erreichbarkeit von bestehenden Informations- und Beratungsangeboten an. Auch unser Beitrag hier ist vor diesem Hintergrund zu sehen. Außerdem arbeiten wir an der Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung Studierende, Beschäftigte und Praxispartner in Zukunft umfassend über die Belange von Personen mit Behinderungen und chronischen Krankheiten zu informieren. Und da geht einiges, wie wir hoffentlich darstellen konnten.

Wir binden die Seminargruppensprecher in unsere Inklusionsbemühungen ein und finden in aller Regel individuelle Lösungen. Wir verlangen bspw. kein Attest, wenn sich Studierende ein Hilfsmittel ausleihen möchten. Das einzige, was wir nicht anbieten können sind individuell und ärztlich verschriebene Hilfsmittel wie Rollstühle usw. Wir bieten die Beratungsdienstleistung und Informationen unter Wahrung der Verschwiegenheitspflicht an, ohne Hemmschwelle und absolut diskret, so dass sich niemand scheuen muss, diese in Anspruch zu nehmen. Wir nehmen das Thema Inklusion an der BA in Glauchau wirklich sehr ernst und wollen unseren Beitrag leisten, dass diese gelingt und jede/r an allen Bereichen unseres Akademielebens und in der Gemeinschaft teilnehmen kann. 

In Zukunft wollen wir uns mehr mit der Thematik barrierefreie Wege zur Akademie beschäftigen. Bis wir auf diesem Gebiet weiterkommen, liegt unser Hauptaugenmerk auf der Unterbringung bspw. unserer Gehbeeinträchtigten auf unserem Campus. Dafür benötigen wir u.a. die oben angesprochenen weiteren behindertengerechten Wohneinheiten im Wohnheim. Nicht umsonst haben wir unseren Lifestyle Campus 4.0.
Darüber hinaus wollen wir aus unserer Verantwortung als BA Glauchau heraus aber auch unsere Studies motivieren, sich gegenseitig zu unterstützen, Hilfe zu organisieren und solches Engagement zu begleiten, zu fördern und zu würdigen.

Am Ende zitieren wir unsere Beauftragte Frau Lewald in diesem Sinne:

„Anders sein ist bei uns normal - Wenn Sie bei uns dual studieren, dann werden wir gemeinsam Lösungen finden“!

Dipl.-Ing. Ines Lewald

Laboringenieurin

Standort Glauchau

Telefon 03763/173-118
E-Mail E-Mail schreiben
Raum L 27

Labor Fertigungsmesstechnik und Beauftragte für Inklusion 

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